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Aubel geht – Der Nächste bitte

By 8. Februar 2017Allgemein
 
Das Personalkarussell im Hildener Rathaus dreht sich weiter. Der Erosionsprozess in der Stadtverwaltung schreitet fort. Und er ist weit davon entfernt, zum Ende zu kommen. Denn dazu müsste sich an der Führung des Rathauses etwas ändern, meint BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen. Das ist nicht in Sicht.
Die Leiterin des Amts für Jugend, Schule und Sport, Noosha Aubel, wechselt als Beigeordnete für Bildung, Sport und Kultur nach Potsdam. Sie ist jung genug für diesen Sprung. Für qualifizierte Mitarbeiter, die sich der Altersgrenze nähern, bietet sich diese Chance nicht. Die meisten verharren demotiviert in Wartestellung. Nicht auf Besserung im Amt hoffend, sondern auf Erlösung im Ruhestand. Wer es selbst bis dahin nicht mehr aushalten kann, der kündigt – zur Not unter Inkaufnahme von finanziellen Einbußen bei den Ruhestandsbezügen. Wie der Leiter der Bauaufsicht. Hauptsache weg!
Seit Bürgermeisterin Alkenings auf dem Chefsessel Platz genommen hat, ist im Rathaus die Stimmung gekippt. Dabei war sie von der überwältigenden Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Vertrauensvorschuss ins Amt begleitet worden. Die Erwartungen knüpften an ihre Vorgänger Thiele und Scheib. „Alles bleibt gut!“, hatte die SPD plakativ im Wahlkampf zum Amtswechsel versprochen und quasi als Garanten ihren noch im Amt befindlichen Bürgermeister Horst (Thiele) präsentiert.
Darauf hatten sich die meisten im Rathaus verlassen – und waren verlassen. Den Anfang machte wenige Monate nach Alkenings‘ Dienstantritt ihr Büroleiter Wachsmann. Der Städtische Oberverwaltungsrat mit langjähriger Erfahrung im Bürgermeisterbüro ließ sich nach monatelangem krankheitsbedingtem Ausfall ins städtische Archiv versetzen.
Der Leiter der Bauaufsicht, Andreas Trapp, ehemals aus der Privatwirtschaft ins Rathaus gewechselt, zog für sich die Notbremse und beendete den Spuk durch Kündigung. Ersatzlos. Beigeordneter Gatzke, im Amt hochgelobter und geschätzter Dezernent, zieht ein halbes Jahr vor Erreichen der Altersgrenze eine Trumpfkarte aus dem Ärmel und verabschiedet sich frühzeitig aus dem Amt. Seine Stelle, von SPD und CDU für unverzichtbar erklärt, blieb einstweilen unbesetzt.
Inzwischen befindet sich die Verwaltung im freien Fall. Anfang November gab es ein böses Erwachen: Am Tag, als Hoppeditz, oder besser gesagt Hoppedine ihren Schlaf beendete und den närrischen Spiegel zückte, war im Bürgermeister-Vorzimmer Schluss mit lustig. Sekretärin Monika Kirchhoff, einst von Horst Thiele mit ins Amt gebracht, schmeißt mit Karacho ihren Job, um sich fortan als Sachbearbeiterin in einem anderen Amt dem unmittelbaren Einfluss ihrer Chefin zu entziehen.
Jetzt versucht es die Leiterin des Amts für Jugend, Schule, Sport mit einem Karrieresprung aus dem Rathaus. Sie wechselt auf eine Beigeordneten-Stelle. Aber nicht etwa in Hilden, wo sozusagen zur gleichen Zeit die gleiche Stelle für die gleichen Fachbereiche zu besetzen war. Frau Aubel hat sich gezielt wegbeworben und sich für Potsdam entschieden. Tschüss Hilden!
Dabei wird es absehbar nicht bleiben. Vielmehr scheint das Personalkarussell noch an Fahrt aufzunehmen. Während im mittlerweile dritten Anlauf seit einem Jahr noch immer nach einer neuen VHS-Leitung gesucht wird, kann jetzt parallel die Amtsleiterstelle für Jugend, Schule, Sport ausgeschrieben werden. Auf dem Arbeitsmarkt macht Hilden in Fachkreisen die Runde.
Wie man hört, befinden sich im gehobenen Verwaltungsmanagement noch einige in Absprungbereitschaft. „Wer kann, der geht!“, hört man allenthalben über den Flurfunk. Und Ehemalige, die nochmal als Freizeitler an ihre frühere Arbeitsstätte zurückkehren, bekommen mit neidvollem Unterton den gönnerhaften Spruch „Sei froh, dass du weg bist!“ mit auf den Weg.

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